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Die ersten 100 Tage Geburtshaus St.Gallen sind geschrieben und von Sommerferien-Feeling ist grad gar nichts zu spüren. Bereits zum vierten Mal ist unser Wochenbett voll belegt. 100 Tage – 40 Kindli – ein volles Haus – was für ein Omen.

Alles andere als «im Trott»
Wenn wir auf unsere ersten 100 Tage zurückschauen, dann sehen wir 100 herausfordernde, aber gleichzeitig unglaublich erfüllende und spannende Tage. Unsere bis anhin leeren und nie benutzten Räume wurden mit neuem Leben gefüllt und bereits einen Tag nach der Eröffnung kam Marius, das erste Geburtshaus-Kind, gesund zur Welt. Ein sehr emotionaler Moment für uns Gründerinnen. Unsere Vision wurde Wirklichkeit und das Geburtshaus St.Gallen war geboren. Nun, 100 Tage später, sind wir alles andere als «im Trott» und doch haben wir uns gut eingespurt und «der Karren läuft». In der Administration und Abrechnung gibt es noch ein paar Stolpersteine zu beseitigen aber an der Front hat sich so etwas wie eine entspannte Routine im positiven Sinn eingestellt. Die Abläufe sind definiert, alle wissen was zu tun ist, wo was «versorget» ist und wir sind als Team zusammen gewachsen.

100 Tage – 40 Geburten
40 gesunde Geburtshaus-Kinder durften wir in den ersten 100 Tagen empfangen, 25 Buben, 15 Mädchen. Genau – es «büebelet» im Geburtshaus St.Gallen. Bei so viel Frauenpower seitens Geburtshaus-Team ist das noch erfrischend. Fast alle Eltern haben die ersten Tage nach der Geburt in einem unserer Familienzimmer verbracht und konnten in Ruhe ankommen. Fünf Familien durften wir nach einer Spitalgeburt bei uns im Wochenbett aufnehmen und begleiten.

Steile Lernkurve für alle
Die ersten 100 Tage waren ein Prozess des Findens und des Werdens, geprägt von einer steilen Lernkurve für alle. Wir starteten quasi von null auf hundert und ab der ersten Minute mussten wir einen 24-Stunden-Betrieb mit stationärer Versorgung sicherstellen. Die Dienstplanung, die organisatorischen Abläufe und der administrative Aufwand forderten uns heraus und waren von Beginn weg das grösste Lernfeld. Die Installation der IT und die Leistungserfassung und -abrechnung strapazierten unsere Nerven. Hinzu kam, dass die grosse Nachfrage all unsere Erwartungen übertraf und wir sehr schnell einen Gang zulegen und grösser planen und denken mussten. Einerseits waren die vielen Anmeldungen natürlich sehr schön und positiv, andererseits stiessen wir bereits nach wenigen Wochen an unsere Kapazitätsgrenzen. Kaum gestartet, waren wir schon auf der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen. Mittlerweile haben wir drei zusätzliche Hebammen eingestellt und eine neue Stelle in der Hauswirtschaft geschaffen.

Nun sind wir sehr gut aufgestellt und haben auch im Organisatorischen den Dreh langsam raus. Es macht unglaublich viel Freude, im Geburtshaus zu arbeiten und wir blicken voller Zuversicht in die Zukunft. Die intensiven und bewegenden Momente bei den Geburten bereichern unseren Hebammenalltag und bestärken uns jeden Tag in dem, was wir tun. Und schliesslich sind es auch die vielen, positiven Rückmeldungen der Eltern, welche bei uns geboren und/oder das Wochenbett bei uns verbracht haben. Diese freuen uns ganz besonders.

Mit Leidenschaft und Herz
Das grösste Lob möchten wir an dieser Stelle unserem grossartigen Hebammenteam geben, welches in den letzten 100 Tagen Unglaubliches geleistet hat und uns beim Aufbau mit Rat und Tat zur Seite stand. Es berührt uns zu sehen, wie unsere tollen Hebammenkolleginnen mit Leidenschaft und Herz die Eltern und ihre Neugeborenen begleiten und damit einen so wichtigen Beitrag in der natürlichen Geburtshilfe leisten. Sehr positiv erleben wir auch die Zusammenarbeit mit der Frauenklinik des Kantonsspitals St.Gallen und mit dem Kinderspital. Da spüren wir sehr viel Wohlwollen und Entgegenkommen. Wir schätzen das gute «Miteinander» auf allen Ebenen und den respektvollen, hilfsbereiten Umgang, was uns natürlich auch vieles erleichtert.

Heute, am 100sten Tag nach unserem fulminanten Start, sind unsere Wochenbettzimmer bereits zum vierten Mal voll besetzt und beim Gang durch das Geburtshaus überkommt uns eine wohlige Zufriedenheit. Unsere ganzen Anstrengungen der letzten zwei Jahre und der unermüdliche Einsatz haben sich so sehr gelohnt. Für jedes Kind, welches bereits im Geburtshaus St.Gallen geboren ist und für alle Geburtshaus-Kinder, die noch hier zur Welt kommen werden. Wir freuen uns über jedes einzelne.

«Weil es wichtig ist, wie wir geboren werden.»